Das neue Jahr schreitet voran und wir freuen uns
auf Feste und Zusammenkünfte. Feiern auf dem Hof können sich spontan ergeben, nach der Heuernte oder wenn Besuch da ist. Oder wir planen sie um die üblichen Anlässe herum.
Gäste tragen gerne zum Gelingen einer Party bei. Wenn jemand fragt, was er mitbringen kann, wünsche ich mir konkrete Sachen: einen Kuchen, einen Salat, einen Nachtisch. Auch während der Feier bitte ich immer wieder um Mithilfe.
Text und Fotos von Christina Häublein
Zentrales Element neben dem guten Essen sind gemeinsame Aktivitäten. Wir haben schon eine Schwitzhütte gebaut und einen Saunawagen ausgeborgt. Legendär sind gemeinsame Kanu- und Schlauchbootfahrten. Freunde haben zum Tanz aufgespielt und wir haben Kränze geflochten. Mit Olympiaden lassen sich spaßige Disziplinen wie Eierlaufen, Schubkarrenrennen und Gummistiefelweitwurf ausführen. Auch Wande- rungen bieten sich an, vielleicht sogar verbunden mit einer Kräuter- oder Pilzführung. Waldbaden oder Wanderungen mit Tieren wie Alpakas oder Ziegen sorgen für Abwechslung.
Nicht jede Aktivität ist immer für alle perfekt. Aber beim gemeinsamen Tun entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, Räume für Kommunikation öffnen sich und dem Unerwarteten wird Raum gegeben.
Mit ein wenig Kreativität lassen sich so auch schöne Feste ausrichten, ohne dass man dafür extra Räume anmietet. Ein Picknick im Park oder an einem Gewässer, oder man nutzt eine nah gelegene Wanderhütte als Treffpunkt.
Das Essen
Ich traf mal eine ältere Dame aus der Gegend, die von einer Hochzeit auf unserem Hof lange vor unserer Zeit schwärmte. Beeindruckt war sie vor allem von der langen Tafel, dem weißen Tischtuch, den Speisen und Getränken.
So schön dieses Bild auch ist, von der langen Tafel habe ich mich längst verabschiedet und durch ein Buffet ersetzt. Statt Kuchenschlacht kann sich jeder Waffeln oder Crêpe selber backen und nach den eigenen Wünschen dekorieren.
Am Feiertag selber versuche, ich nichts Aufwendiges mehr zu kochen. Alles, was schief gehen kann und Zeit braucht, mache ich am Tag davor. Sind die hungrigen Gäste da, muss ich nur noch aufwärmen und anrichten. Ich liebe es, die Gerichte mit essbaren Blüten und Gartenkräutern zu dekorieren.
Man kann auch die Gäste ins Kochen einbinden. Bei Schnippelpartys bereiten alle gemeinsam in kleineren Gruppen die verschiedenen Gänge des Menüs vor. Nicht nur Kinder lieben Pizza-Partys. Die Klassiker Fondue und Raclette zu Silvester kann man auch mal mit einem chinesischen Hot Pot abwechseln.
Wir grillen viel. Das lässt sich gut vorbereiten und beim Grillen selber kann man sich ab- wechseln und ist dabei im Geschehen. Auf den Grill kommt viel Gemüse wie Zucchini, Auberginen, Paprika, Mais und Pilze, sowie Grillkäse und mariniertes Rückenfleisch unserer Schafe. Kombiniert mit Aufstrichen, Kräuterbutter, Gartengemüse und frisch aufgebackenem Brot sind alle glücklich. Wer die Möglichkeit zu einem offenen Feuer hat, kann auch alle Speisen darauf zubereiten.
Und sonst so?
Mit einer Lichterkette im Außenbereich lässt sich stimmungsvolles Licht erzeugen. Blumen und Kräuter der Saison auf den Tischen verteilen. Tischdecken in einer kräftigen Farbe leuchten festlich und setzen Akzente. Beschriftete Trinkgefäße sparen jede Menge Abwasch. Alkoholfreie Cocktails sind beliebt bei Groß und Klein. Spotify ist ein super DJ. Hochzeiten sind verbindlicher als Geburtstage. Manchmal braucht man auch keinen Anlass, um zu feiern.
Und zuletzt die vielleicht wichtigste Regel für eine gelungene Feier: Was zu viel ist, streichen. Niemand fühlt sich auf einer Party mit gestressten Gastgebern wohl. Macht, was sich für euch richtig anfühlt.